Das ist passiert: Während alle Augen auf die am Donnerstag angelaufene russische Invasion der Ukraine gerichtet sind, ist durch die massive Militärpräsenz Russlands in der osteuropäischen Region die Lage auch für den baltischen Nato-Staat Litauen ungemütlicher geworden. Denn im Rahmen des Aufmarsches hat der Kreml rund 30 000 Soldaten nach Weissrussland und damit in unmittelbare Nähe Litauens gebracht. Auch aus der Ostsee-Exklave Kaliningrad droht Russland. Zum Bericht |
Darum ist es wichtig: Mit der starken russischen Militärpräsenz in Weissrussland hat sich für Litauen die strategische Lage markant geändert. Plötzlich sieht sich das Land auf zwei Seiten einer russischen Bedrohung gegenüber: sowohl aus Weissrussland als auch aus der hochgerüsteten russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad. Verletzlich wird dadurch namentlich die sogenannte Suwalki-Lücke, der rund 90 Kilometer lange gemeinsame Grenzabschnitt mit Polen, der Weissrussland vom russischen Kaliningrad trennt. Würde hier ein russischer Keil hineingetrieben, würde das die drei baltischen Nato-Staaten Litauen, Lettland und Estland vom übrigen Gebiet des Nordatlantikpakts abschneiden und ihre Verteidigung noch schwieriger machen, als sie es ohnehin schon ist. |