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Ruf nach Neuanfang im Erzbistum Köln

Mitarbeitende des Erzbistums Köln fordern einen Neuanfang mit „personellen und systemischen Veränderungen“. Nötig sei eine „ehrliche, echte Aufklärung und Ahndung von Missbrauch und Gewalt jeglicher Art mit staatlicher Unterstützung und professioneller Aufsicht“.

Das steht in einer am Sonntag verbreiteten Stellungnahme. Macht müsse künftig geteilt und kontrolliert sowie bei Konflikten durch Fachleute professionell geklärt werden. „Die Priesterweihe allein darf kein Ausweis für Entscheidungsmacht mehr sein. Es zählt die berufliche Kompetenz.“

Unterzeichnet ist die Stellungnahme von 21 Personen, unter anderen von Pfarrern, Pastoral- und Gemeindereferentinnen sowie der Leitung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Erzbistum.

Verbrauchtes Vertrauen
Seit der Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki aus seiner Auszeit hätten einige Mitarbeitende versucht, den Dialog mit ihm zu suchen. „Mit dem Bekanntwerden der PR-Strategien aber hat Kardinal Woelki sein letztes Vertrauen verbraucht. Die Krise hat nun einen nicht vorstellbaren Tiefpunkt erreicht, die auch die Stellungnahme von Generalvikar Guido Assmann in keiner Weise bewältigen kann.“

In der vergangenen Woche hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus internen Papieren von Woelkis PR-Beratern berichtet, die sich unter anderem mit der Frage „Wie ‘überlebt’ der Kardinal?“ beschäftigt hätten. Laut Zeitung rieten die Fachleute Woelki und seinem früheren Generalvikar Markus Hofmann, den Betroffenenbeirat des Erzbistums auf ihre Linie zu bringen, was einen Gutachter-Wechsel im Oktober 2020 anging. So sollten die beiden in einer anstehenden Sitzung mit den Betroffenen „Emotionen“ zeigen und „Joker“ in der Hinterhand haben, etwa das Angebot, sich für zügigere Anerkennungszahlungen an Missbrauchsbetroffene einzusetzen.

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