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Warum heißt der 27. Juni Siebenschläfertag?

Eine Legende, Wetterweisheiten und ein Missverständnis mit dem Tiernamen

Der Siebenschläfertag am 27. Juni ist bis heute in vielen Regionen Deutschlands mit alten Bauernregeln und Wetterprognosen verbunden. Besonders bekannt ist der Spruch:

„Wie das Wetter am Siebenschläfertag, so bleibt es sieben Wochen lang.“

Doch was hat es mit diesem Tag auf sich – und was genau bedeutet der Name?

Keine Spur vom kleinen Nager

Entgegen weit verbreiteter Annahmen hat der Siebenschläfertag nichts mit dem Tier, dem gleichnamigen Schlafnager, zu tun. Zwar ist der echte Siebenschläfer (ein nachtaktives Nagetier) für seinen langen Winterschlaf bekannt – doch die Namensgleichheit ist reiner Zufall.

Die Legende von den sieben Schläfern von Ephesus

Der Ursprung des Namens geht auf eine christliche Legende aus dem Frühmittelalter zurück. Diese erzählt von sieben jungen Christen, die während der Verfolgung unter Kaiser Decius (um 250 n. Chr.) in der Stadt Ephesus (im heutigen Türkei) lebten. Um ihrem Schicksal zu entgehen, sollen sie sich in einer Höhle verborgen haben. Dort wurden sie entdeckt – und auf kaiserlichen Befehl eingemauert.

Der Legende nach fielen die sieben Männer in einen tiefen Schlaf – und erwachten erst rund 200 Jahre später, unter Kaiser Theodosius II., als das Christentum bereits anerkannt war. Ihr Erwachen wurde als göttliches Zeichen für die Auferstehung der Toten gedeutet und führte zur raschen Verbreitung der Geschichte in der gesamten christlichen Welt.

Der Tag erinnert an ihren langen Schlaf

Der 27. Juni wurde im mittelalterlichen Festkalender als Gedenktag der „Sieben Schläfer von Ephesus“ aufgenommen – daher der Name „Siebenschläfertag“. Die Verbindung zum Wetter entstand später, vermutlich aufgrund des Bildes des langen Schlafes: So wie die sieben Brüder lange schliefen, „schläft“ auch das Wetter in einem bestimmten Zustand weiter – idealtypisch sieben Wochen lang.

Wetterregeln und Kalenderverschiebung

Die bekannte Bauernregel zur Wetterbeständigkeit rund um den Siebenschläfertag geht auf alte Langzeitbeobachtungen zurück. Allerdings muss beachtet werden: Aufgrund der Gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 fällt das ursprüngliche Datum heute eher auf den 7. Juli als den 27. Juni. Darum stimmen viele der Siebenschläfer-Wetterregeln eher mit dem Wetter Anfang Juli überein.

Fazit

Der Siebenschläfertag ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich christliche Legende, volkstümlicher Glaube und bäuerliche Wetterbeobachtung miteinander verbinden.
Er erinnert an mutige junge Männer, deren jahrhundertelanger „Schlaf“ zum Symbol der Hoffnung wurde – und bis heute sinnbildlich für die Beständigkeit des Sommers steht.

Also: Wenn am Siebenschläfertag die Sonne scheint – könnte uns ein schöner Sommer bevorstehen.

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