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⚔️ Wer waren die Donaten?

Die sogenannten Donati gehörten zur großen Familia des Templerorderns wie auch die nur eine bestimmte Zeit dienstverpflichteten Ritter. In den Quellen werden sie mit unterschiedlichen Bezeichnungen bedacht: donati, conversi, familiares, oblates, confratres. Diese Begriffe spiegeln oft keinen differenzierten rechtlichen Status wieder – den es durchaus gab-, sondern werden synonym gebraucht. Da mit confratres auch Professmitglieder bezeichnet werden, ist oft ein genaues Studium der jeweiligen Quelle angebracht. Bereits 1135 hatte Papst Innozenz III. eine solche geistliche Verbindung eingerichtet. Viele Donaten stammten aus Familien, die der Reformkirche des 11. und 12. Jahrhunderts nahestanden.

Donati gliederten sich meistens unter Leistung einer Schenkung auf besondere Weise dem Orden an, ohne regelrechte Mitglieder zu werden. Man unterscheidet mehrere Formen der Donati: post obitum-Donati reservierten sich die Ehre, im Ordensgewand bestattet zu werden und somit an den geistlichen Benefizien der Ordensmitglieder teilzuhaben. Dann gab es die spirituelle Affiliation, die praktisch die Aufnahme des Donaten in die Gebetsgemeinschaft des Ordens zu dessen Lebzeiten beinhaltete, sowie die Affiliation durch eine Eintrittsgabe. In diesem Falle hatte auch der Orden dingliche Verpflichtungen gegenüber dem Donatus, wie etwa ihn zu kleiden und zu speisen. Dies konnte als tägliche Verpflichtung des Ordens gegenüber dem Donaten geschehen, aber auch unter der Bedingung, daß jener einmal in Armut, Alter und Not gerate. Manche Donati leisteten auch einen Treueeid gegenüber dem Orden, und sie lebten – fast wie Professmitglieder – “sub obedientia et regula”. Donati konnten, falls gewünscht, ‚das Habit erhalten’ und auf dem Templerfriedhof beerdigt werden, auch Frauen. Sie wurden jedoch nicht als vollwertige Brüder / Schwestern betrachtet, nicht in diesem Habit beerdigt, und man brauchte nicht die für Ordensmitglieder festgelegte Anzahl an Vaterunsern zu beten.

Neben Frauen wurden auch Geistliche Donaten. Aus dem 12. Jahrhundert existierten Register die Aufnahmen von Donati in der nordspanischen Region verzeichnen, und von denen eines bereits 450 Namen enthält – ein Zeichen für das Ansehen, dessen sich der Orden erfreute. Unter den Affiliierten finden sich so berühmte Leute wie der König von Navarra oder Bischof Sancho von Pamplona. Aber auch aus dem Osten sind Donati überliefert: so etwa der Bischof Robert von Beirut oder ein Erzdiakon aus Beirut, mehrere Kanoniker aus Nikosia, von denen einer namens Johannes Frison sogar 8 Jahre lang Privatkaplan des dortigen Templerprovinzmeisters und vier Jahre Kaplan im Ordenshaus von Nikosia tätig war. Donaten konnten auch bedeutende Aufgaben übertragen werden: so leitete der Affiliierte Robaldo Marabotto die Niederlassung von Albenga (Italien-Zentrum/Nord) und nahm in dieser Eigenschaft Schenkungen entgegen und führte Transaktionen durch. Einige Forscher nehmen an, dass die Zeit als Donat als eine Art des (nicht mehr existierenden) Noviziats gesehen wurde, da zahlreiche Fälle bekannt sind, in denen die Donaten hernach als Brüder dem Orden beitraten.

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