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Weltbankpräsident Malpass warnt vor ernstem Engpass bei Versorgung mit Nahrungsmitteln

Das ist passiert: Die Folgen der Ukraine-Krise und steigender Rohstoffpreise sind in den Entwicklungsländern besonders schmerzhaft zu spüren. Der Ökonom David Malpass, der seit 2019 als Präsident an der Spitze der Weltbankgruppe steht, warnt vor einem Anstieg der Anzahl von Menschen in extremer Armut und vor einer Verschärfung der Schuldenkrise: «Wir stehen vor einem ernsten Engpass bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln». Zum Interview

Darum ist es wichtig: «Wir dachten, der Anstieg der Armut im Jahr 2020 aufgrund der Covid-Pandemie sei einmalig, aber diese zweite Krise wird die Entwicklung noch verstärken», sagt Malpass im Gespräch mit der NZZ. «Das beunruhigt uns zutiefst.» Es fehle an Düngemitteln, die für den nächsten Erntezyklus unerlässlich seien. Ausserdem wirke sich die Blockade des Schiffsverkehrs im Schwarzen Meer durch den Angriff Russlands auf die Ukraine aus. Das führe zu Knappheiten bei Weizen und anderen Getreidesorten.

Darauf kommt es jetzt an: Das Angebot an Energie, Dünger und lokalen Lebensmitteln müsse erhöht werden, fordert Malpass, vor allem beim Saatgut und in Afrika. Wenig hilfreich sei dabei, dass in manchen Ländern die Mais- und Sojabohnenernte in Kraftstoffe umgewandelt werde, sagt der Republikaner, der von dem früheren amerikanischen Präsidenten Donald Trump für den Posten vorgeschlagen worden war. Malpass fordert ausserdem den Abbau von Einfuhr- und Ausfuhrschranken und die Gewährleistung funktionierender Märkte. Das Ziel: mehr Entwicklung durch mehr Wirtschaftswachstum, von dem die unteren Einkommensschichten profitieren, und weniger Ungleichheit.

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