⚔️ Komturei Tempelburg (=Czaplinek, Polen)
Tempelburg (auch: Czaplin, Czaplinko, Czaplinek) befindet sich in Westpommern, zwischen dem Fluss Drage und Kuddow.
Die Niederlassung entstand nach einer Landschenkung durch Herzog Przemyslaw III. im Jahr 1286. Auf diesem Grundbesitz am Dratzigsee errichtete der Orden eine hölzerne Wehranlage, die später unter dem Namen „Tempelborch“ erwähnt wurde. Nach Röhrchen (=Rurka) entwickelte sich bis 1290 Tempelburg zur zweiten Komturei in Pommern. In einer Urkunde von 1291 erhielt der damalige Provinzmeister Bernhard von Eberstein vom Bischof von Posen die Erlaubnis, auf dem Tempelburger Land Kolonisten aus dem Westen anzusiedeln. Nach der Aufhebung des Ordens ging der Tempelburger Besitz zunächst nicht an die Johanniter, sondern wurde von Markgraf Waldemar von Brandenburg in Beschlag genommen und an Vasallen weiter verlehnt. Erst im Jahr 1345 erhielt der Johanniterorden das ihnen zu stehende Land, jedoch als brandenburgisches Lehen. 1366 wurde Tempelburg von den Johannitern zwecks Schuldentilgung verkauft.
1965-66 fanden archäologische Untersuchungen in Tempelburg statt, bei der Steinfundamente in der Umgebung der heutigen Dreifaltigkeitskirche entdeckt wurden, deren templerischer Ursprung aber nicht zweifelsfrei festgestellt werden kann. Ein dort befindliches befestigtes Haus (castrum), wird erst in einem Dokument aus dem Jahr 1345 erwähnt.