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Atomkraft laufen lassen oder nicht?

Sollen die drei Atomkraftwerke Ende des Jahres vom Netz gehen oder doch noch weiterlaufen? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist dagegen, da Kernenergie in der aktuellen Situation nicht helfe und man Abstriche bei der Sicherheit machen müsse. Aber stimmt das wirklich?

Eigentlich ist Ende des Jahres Schluss mit der Atomenergie in Deutschland. Die letzten drei Meiler sollen am 31.12.22 vom Netz gehen.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die Lage aber geändert. Um die Atomkraft gibt es neuen Streit – bis in die höchsten Regierungskreise. Die Mehrheit der Deutschen ist laut Umfragen dafür, wegen der Energiekrise Kernkraftwerke länger am Netz zu lassen.

Davon wollen Wirtschaftsminister Robert Habeck und viele seiner grünen Parteikolleg:innen aber nichts wissen. Sie sind klar dagegen und argumentieren, dass Deutschland ein Wärmeproblem und kein Stromproblem habe. Deswegen helfe die Atomkraft in der aktuellen Situation auch nicht viel.

Und nicht nur das: Es würden auch Brennelemente und genügend Personal fehlen, um die drei Meiler weiterlaufen zu lassen. Aber die größte Sorge haben Habeck und Co davor, dass die AKWs bei einem Weiterbetrieb nicht mehr sicher seien. Stimmt das wirklich? Oder sind die Antiatomkraftargumente nur vorgeschoben?

Atomkraft verlängern: Gibt es genügend Brennelemente?
Ohne Brennelemente gibt es keinen Strom. Die Versorgung der verbliebenen drei AKWs mit Brennelementen ist erst mal bis Ende des Jahres ausgelegt. Nachschub ist aktuell nicht in Sicht und wurde von den Betreiberfirmen nicht bestellt. Also kann man sich die Debatte sparen, da die Atommeiler nach dem 31.12 gar keinen Strom mehr erzeugen können?

Doch, das können sie auch weiterhin im sogenannten „Streckbetrieb“. Was das genau ist und wie die AKWs auch über den 31.12. hinaus Strom herstellen können, erklären die Science-Cops in der Folge.

Werden die Atomkraftwerke zum Sicherheitsrisiko?
Eigentlich müssen sich AKWs in Deutschland alle zehn Jahre einer großen Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Bei den drei noch laufenden Kraftwerken hat man aber zuletzt darauf verzichtet, da sie eigentlich vom Netz gehen sollen. Für Robert Habeck ist die Sache deswegen klar: „Akzeptieren wir den schlechtesten Sicherheitsstandard bei unseren Kraftwerken?“, fragte der Minister vor einigen Wochen in einem Video-Statement und verwies dabei auf zunehmende Cyberangriffe auf Kraftwerke.

Auch für die Science-Cops klingt das erst mal logisch. Aber werden die Kraftwerke quasi über Nacht ab dem 1. Januar 2023 zum Sicherheitsrisiko? Warum das nach allen aktuellen Erkenntnissen sehr unwahrscheinlich ist, lösen die Science-Cops im Podcast auf.

Bringt der Atomstrom in der aktuellen Situation nichts?
„Wir haben gerade in Deutschland kein Stromproblem, wir haben ein Wärmeproblem“, sagt die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang. Seit Wochen ist das der Leitspruch der Grünen in der AKW-Diskussion. Der Atomstrom könne das fehlende Gas kaum ersetzen. AKWs am Netz zu lassen, sei darum überflüssig.

Aber wie kann das sein? Denn in Deutschland wird mit Gas nicht nur Wärme, sondern auch Strom produziert. Die Science-Cops schauen sich den deutschen Strommarkt genau an und versuchen herauszufinden, welche Rolle Gas- und Atomkraftwerke wirklich bei der Stromversorgung spielen.

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