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Die Pandora Papers zeigen, wie Präsidenten, Autokraten und ein König Steuern umgehen

Das ist passiert: Dem Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten sind Millionen von vertraulichen Dokumenten zugespielt worden. Auf dieser Basis publizierten am Sonntagabend unter dem Namen Pandora Papers zeitgleich verschiedene Medien ihre Recherchen. Sie zeigen, wie wohlhabende Privatpersonen und Firmen mithilfe von Briefkastenfirmen Steuerzahlungen vermeiden. Betroffen sind über 330 Politikerinnen und Politiker aus fast 100 Ländern. Zum Bericht

Das ist der Hintergrund: Die «geleakten» Unterlagen stammen aus 14 Kanzleien in Steueroasen wie Zypern, Hongkong, Panama, den Seychellen, Belize und den Britischen Jungferninseln. Sie belasten 35 amtierende und ehemalige Staats- oder Regierungschefs, unter ihnen Jordaniens König sowie den früheren britischen Premierminister Tony Blair. Aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sind keine Politiker betroffen. Allerdings haben Schweizer Anwälte für ihre Kunden Briefkastenfirmen verwaltet.
Darum ist es wichtig: Nach bisherigen Steuer-Recherchen wie den Panama Papers und den Paradise Papers verloren einige Regierungschefs ihr Amt. Unternehmen mussten Straf- und Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe leisten. Allerdings gab es kaum namhafte Verurteilungen. Geldwäsche und Steuerhinterziehung sind in Netzwerken aus Briefkastenfirmen schwierig nachzuweisen. Millionen von Finanztransaktionen nachzuverfolgen, bedeutet für Strafverfolgungsbehörden einen enormen Aufwand. Ob die Pandora Papers legale Steuervermeidung oder illegale Steuerhinterziehung aufdeckten, müssen nun Gerichte entscheiden.

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