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Dürfen Christen eigentlich Kriege führen?

Die Frage, ob Christen Kriege führen dürfen, ist in der christlichen Ethik seit langem umstritten. Es gibt unterschiedliche Standpunkte innerhalb der christlichen Tradition, die von der Überzeugung abhängen, welche Rolle Gewalt im christlichen Glauben spielen sollte.

Einige christliche Gruppen, wie zum Beispiel die sogenannten “Friedenskirchen”, wie Mennoniten oder Quäker, glauben, dass es niemals gerechtfertigt ist, Gewalt anzuwenden, selbst in Verteidigungssituationen oder Kriegszeiten. Sie beziehen sich auf die Lehre Jesu Christi, der seine Jünger aufgefordert hat, die andere Wange hinzuhalten, wenn sie angegriffen werden (Matthäus 5, 38-39).

Andere Christen, insbesondere innerhalb der katholischen und evangelischen Kirchen, halten es für gerechtfertigt, Kriege in bestimmten Situationen zu führen, zum Beispiel um Leben zu schützen oder Ungerechtigkeit zu beenden. Sie verweisen auf das Konzept des gerechten Krieges, das besagt, dass ein Krieg nur dann gerechtfertigt ist, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt, wie z.B. dass er von einer legitimen Autorität erklärt wird, dass er als letztes Mittel verwendet wird und dass der Gebrauch von Gewalt begrenzt und proportional ist.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Führen von Kriegen ein ernstes moralisches Problem darstellt und dass christliche Führer und Gemeinden sorgfältig darüber nachdenken müssen, welche Handlungen im Einklang mit der Lehre Jesu Christi und der christlichen Ethik stehen.

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