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Investment-Affäre im Vatikan weitet sich aus

Der Vatikan hat für einen missglückten Immobilienkauf in London laut einem Medienbericht 15 Millionen Euro an einen Investmentbanker gezahlt. Laut der Zeitung “La Stampa” (Onlineausgabe Samstag) honorierte die Kirchenleitung damit die Abtretung von Stimmrechtsanteilen, ohne die sie nicht über das Geschäftsgebäude in der Londoner Sloane Avenue hätte verfügen können. Die vatikanische Staatsanwaltschaft wertet den Vorgang als Erpressung. Der betreffende Finanzmakler sitzt seit Freitag im Vatikan in Untersuchungshaft.

Hintergrund ist eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe, mit der das vatikanische Staatssekretariat dringend benötigte Renditen erwirtschaften wollte. Dazu erwarb der Vatikan im Juli 2014 zunächst einen Anteil an der Immobilie im Londoner Stadtteil Chelsea über einen Fonds des italienischen Geschäftsmanns Raffaele Mincione. Um angesichts einer ungünstigen Anlageentwicklung das eingesetzte Kapital zu retten, entschloss sich das Staatssekretariat im August 2018 zur Übernahme des gesamten 17.000-Quadratmeter-Komplexes. Dieser Handel sollte laut “La Stampa” von dem jetzt verhafteten, ebenfalls aus Italien stammenden Banker arrangiert werden.

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