Templer - Blog

⚔️ Komturei Bologna (Italien)

Vielleicht wurde die Niederlassung in Bologna kurz nach dem Konzil von Pisa 1135 gegründet, auf dem Bernhard von Clairvaux sich für die Templer eingesetzt hatte. Die älteste erhaltene Urkunde, die einen Komtur von Bologna nennt, stammt jedoch erst aus dem Jahr 1213. Das Ordenshaus stand unter dem Titel der Hl. Maria Magdalena, einer beliebten Heiligen zur Zeit der Kreuzzüge. Es befand sich im Bereich der heutigen Straßen Strada Maggiore, Via Torleone und Vicolo Malgrado. Ein Grundbuch aus dem 18. Jahrhundert aus der Feder der Johanniter geben einen Eindruck vom damaligen Zustand der Gebäude, die einem befestigten Gutshaus mit Rittersaal und Kapelle ähnelten. Die Kapelle war einschiffig und hatte eine quadratische Apsis. Der zugehörige Campanile von 25 Metern Höhe wurde 1455 versetzt.

Im August 1308 wurden die Templer des Ordenshauses (der Komtur Pietro de Monte Acuto und vier Brüder) durch den Vikar des Inquisitors von Bologna festgesetzt. Das im Anschluss an die Aktion redigierte Inventar befindet sich im erzbischöflichen Archiv in Ravenna (Signatur AARa 12575). Die Ordensbrüder wurden vor der Provinzialkommission in Ravenna verhört, wo sie durch Erzbischof Rinaldo da Concorezzo letztlich freigesprochen wurden – was Papst Clemens V. dazu veranlasste, der Kommission Nachlässigkeit vorzuwerfen. Nach dem Prozess kam die Komturei an die Johanniter. Der letzte Komtur, Pietro de Monte Acuto, wird 1313 als Kammerherr des Erzbischofs Rinaldo da Concorezzo vermerkt.

Der Campanile wurde 1825 abgerissen; die Kirche des Ordenshausesfiel dem II. Weltkrieg zum Opfer. Von den übrigen Gebäuden sind Teile des Rittersaales mit seiner originalen Holzdecke erhalten. Im November und Dezember 2015 wurden archäologische Grabungen im Areal durchgeführt.

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