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Nach Nonnen-Entführung droht Vatikan ein Beben – Auch Papst-Vertrauter vor Gericht

Ein Kardinal soll jahrelang im Vatikan sein Unwesen getrieben haben. Dabei geht es auch um eine entführte Nonne. Nun steht er mit weiteren Angeklagten vor Gericht.

Die Vorwürfe lesen sich wie aus einem Mafiaroman: Veruntreuung, Geldwäsche, Betrug, Amtsmissbrauch: Dem Vatikan drohen unruhige Zeiten. Bereits am 3. Juli 2021 berichtete das Portal Vatican News, dass das Vatikangericht Anklage gegen neun Personen erhebt. Der Economist schreibt eine Woche später sogar von Vorwürfen der Schutzgelderpressung – und dem Fall einer entführten Nonne.

Ein Hauptangeklagter scheint Kardinal Angelo Becciu zu sein, der in der vatikanischen Bürokratie als Vize-Staatssekretär den zweitwichtigsten Posten innehatte. Er galt als ein persönlicher Freund von Papst Franziskus und wurde sogar als dessen potenzieller Nachfolger gehandelt. Im September 2020 wurde Becciu allerdings von Franziskus entlassen. Unter den Angeklagten befindet sich auch der Schweizer René Brülhart, ehemaliger Präsident und Direktor der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde. Nach Angaben des vatikanischen Presseamtes wird außerdem gegen mehrere Unternehmen Anklage erhoben.

Veruntreuung, Geldwäsche, Betrug und Amtsmissbrauch im Vatikan: entführte None sollte befreit werden
Die Anklage setzt sich wohl aus drei separaten Ermittlungsverfahren zusammen, wie unter anderem auch Focus Online berichtet. Zum einen geht es um eine von Kardinal Becciu angeordnete Überweisung in Höhe von 100.000 Euro auf das Konto einer Diözesangenossenschaft unter der Führung seines leiblichen Bruders.

Im zweiten Verfahren wird über eine Überweisung Beccius in Höhe von 575.000 Euro an eine Firma einer ehemaligen Beraterin des Vatikans verhandelt. Mit dem Geld sollten womöglich Geheimoperationen zu Befreiung einer Nonne bezahlt werden, die in Kolumbien entführt wurde. Doch der Großteil der Mittel ging laut Anklage für Modekäufe und Spa-Besuche drauf.

Das alles ist im Vatikan natürlich nicht neu. Schon der polnische Papst hatte einen “Vertrauten” der von der USA der Geldfälscherei beschuldigt wurde, in Italien zur Verhaftung ausgeschrieben wurde und desshalb bis zu seinem Tod den Vatikan nicht verlassen konnte.

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