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Nach Wirecard hat Deutschland mit Greensill eine weitere Finanzaffäre

Die deutsche Finanzaufsicht verhängte aufgrund einer drohenden Überschuldung ein Moratorium über die Bremer Bank und stoppte sämtliche Ein- und Auszahlungen. Die Tochter der britisch-australischen Greensill Capital wird womöglich von der Insolvenz der Muttergesellschaft mitgerissen. Das enorme Wachstum des Instituts hatte wohl bereits vergangenes Jahr für Argwohn gesorgt. Die Bilanzsumme explodierte von 2018 bis 2020 um fast 700 Prozent.

Das ist der Gründer: Lex Greensill hatte eine gute Idee und verkaufte sie grossartig. Das brachte dem 44-Jährigen Ehre, Geld und hochrangige Freunde. Solange es funktionierte. Jetzt sind deutsche Sparer nervös, und Schweizer Fonds haben ein Problem.

Das sagt der Experte: Exotische Deals und eine schwer durchschaubare Organisationsstruktur bei Greensill konstatiert Erik Hofmann von der Universität St. Gallen. Investoren hätten nur schwer nachvollziehen können, wohin ihr Geld fliesst. Der Direktor des Instituts für Supply Chain Management fordert einen Verhaltenskodex für das Geschäft mit der Lieferketten-Finanzierung.

So sehen wir die Rolle der Credit Suisse: Die Grossbank hat die Risiken nicht im Griff. Wiederkehrende Einmalereignisse wie nun der Greensill-Fall verstärken den Eindruck, dass die Credit Suisse ein zu komplexes, mit Interessenkonflikten behaftetes Geschäftsmodell betreibt.

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