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Papst Franziskus: Keine Weiheämter für Frauen

Papst Franziskus hält daran fest, dass Weiheämter in der katholischen Kirche nicht für Frauen geöffnet werden. Das machte er in einem Interview mit dem Magazin „America“ deutlich; der Text wurde an diesem Montag veröffentlicht.

Auf die Frage, was er denn einer Frau sagen würde, die in sich die Berufung zum Priesteramt spüre, sagte der Papst in dem ausführlichen Interview für das jesuitische America Magazine: „Das ist ein theologisches Problem. Ich glaube, wir amputieren das Sein der Kirche, wenn wir nur auf den Weg der Ämter schauen. Der Weg ist nicht nur derjenige der Ämter.“

In der Kirche gebe es sowohl das petrinische als auch das marianische Prinzip, so Franziskus; die Weiheämter hingen mit dem petrinischen Prinzip zusammen, Frauen hingegen seien dem marianischen Prinzip zugeordnet, das „noch wichtiger“ sei. „Die Kirche ist Frau. Die Kirche ist Braut. Darum muss die Würde der Frau auf dieser Linie widergespiegelt werden.“

„Dass Frauen kein Weiheamt haben dürfen, nimmt ihnen nichts weg“
Der hl. Papst Johannes Paul II. hatte 1994 festgehalten, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“. Das kirchliche Reformprojekt „Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland ruft den Vatikan hingegen dazu auf, diese Entscheidung zu überdenken, und tritt für eine allmähliche Öffnung von Weiheämtern für Frauen ein.

Der Papst führt aus, die Kirche habe leider dabei versagt, die theologischen Gründe für den Ausschluss von Frauen vom Weiheamt zu erklären. „Dass Frauen nicht in das Ämterleben eintreten dürfen, nimmt ihnen nichts weg, nein. Dein Ort ist ein viel wichtigerer – das ist es, was wir noch nicht hinreichend erklärt haben, die Katechese über die Frau auf der Linie des marianischen Prinzips“.

„Marianisches Prinzip noch nicht hinreichend erklärt“
In dem Interview mit dem von Jesuiten herausgegebenen US-Magazin weist Franziskus noch auf einen „dritten Weg“ hin, nämlich „den administrativen“. Dieser sei „nicht theologisch“, und in diesem Bereich müsse Frauen seiner Überzeugung nach „mehr Platz“ gegeben werden. „Hier im Vatikan funktionieren die Orte, an die wir Frauen berufen haben, besser“, äußerte er mit Verweis auf den Wirtschaftsrat. Fünf der sechs Laien des Rates seien Frauen, „und das ist eine Revolution“.

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