Templer - Blog

Papst Franziskus wirbt um Geduld

Papst Franziskus hat sich zur Machtübernahme der Taliban in Afghanistan noch nicht geäußert. In diesen heißen Sommertagen dringt von ihm nur wenig nach außen, auch wenn er weiter sonntags den Angelus betet und mittwochs Pilger und Besucher zur Generalaudienz empfängt.

„Die Geduld hilft uns, mit Barmherzigkeit auf uns selbst, unsere Gemeinschaften und die Welt zu blicken“, so der kurze Text, der um 13.30 Uhr auf dem päpstlichen Account publiziert wurde. Der Papst, der vor einigen Jahrzehnten auch als Lehrer an Jesuitenschulen in Argentinien und Chile gearbeitet hat, spricht immer wieder davon, dass Geduld sehr viel wert ist.

„Geduld ist kein Zeichen von Schwäche“

Allerdings meint er mit Geduld nicht „bloßes Ertragen von Schwierigkeiten oder fatalistisches Aushalten von Widrigkeiten“, wie er am 2. Februar dieses Jahres bei einer Messe mit Ordensleuten klarmachte. „Geduld ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist die Seelenstärke, die uns fähig macht, die Last zu tragen, zu ertragen – die Last persönlicher und gemeinschaftlicher Probleme zu ertragen, sie lässt uns das Anderssein der anderen annehmen, sie lässt uns im Guten verharren, auch wenn alles sinnlos erscheint, sie hält uns in Bewegung, auch wenn uns Überdruss und Trägheit überkommen.“

Geduld, die uns „in Bewegung hält“
Geduld, die einen „in Bewegung hält“ – das ist das Gegenteil von Passivität und Vertröstung. Eher der lange Atem dessen, der mit Gelassenheit auch mal abwarten kann.

Franziskus stellt auch Gott selbst als geduldig dar und beruft sich dabei auf einen deutschen Theologen. „Gerne erinnere ich an dieser Stelle an Romano Guardini, der einmal sagte, die Geduld sei eine Art und Weise, mit der Gott auf unsere Schwachheit antwortet, um uns Zeit zu geben für einen Wandel (vgl. Glaubenserkenntnis, Würzburg 1949, S. 28).“

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