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Was ist “Market Gardening”

Zunächst eine erste, kurze Definition des Begriffs „Market Gardening“: Es handelt sich dabei um ressourcenschonenden Gemüseanbau auf kleiner Fläche, wobei das Gemüse direkt – also ohne Zwischenstationen – an die Konsument*innen verkauft wird. Daher kommt auch der Name „Market Gardening“: Gemüse wird nicht für den Supermarkt, sondern für den hofeigenen „Markt“ produziert. Auf Deutsch spricht man manchmal auch von „Marktgärtnerei“.

Wie funktioniert das Market Gardening?
Klingt ja alles super, denkst du dir, aber wie funktioniert das in der Praxis? Das erklären wir dir gleich! Die Pionier*innen des Market Gardening haben nämlich einige hilfreiche Kniffe und Methoden entwickelt, mit denen der Gemüseanbau auf wenig Fläche möglichst effizient und nachhaltig gelingen kann. Dazu gehört zum Beispiel:

Enge Bepflanzung: Die Beetabstände und auch die Pflanzabstände sind beim Market Gardening kleiner als beim konventionellen Gemüseanbau. Dadurch wird der Platz besser genutzt, kurze Wege führen zu effizienterem Arbeiten – und Beikräuter haben weniger Chance, sich zu entwickeln.
Bodenpflege: Die sorgfältige Bodenpflege ermöglicht gute und nachhaltige Erträge. Wichtige Bausteine der Bodenpflege sind z. B. Gründüngung und geplante Fruchtfolge sowie ein bewusster Aufbau des Bodens mit Kompost. Außerdem wird der Boden nur sehr schonend bearbeitet. Häufig verzichtet man auf tiefes Umgraben, sondern lockert den Boden nur sehr oberflächlich.
Erntesaison verlängern: Gemüse im Winter ernten? Mit ein paar Tricks ist das möglich, denn es gibt frostfeste Sorten, die sich hervorragend als Wintergemüse eignen. Und auch eine besonders frühe Ernte lässt sich erzielen, wenn man z. B. Hilfsmittel wie Gärtnervliese oder Folientunnel einsetzt. So lassen sich Erträge auf eine nachhaltige Weise steigern.
Biologische Unkrautbekämpfung: Mit verschiedenen Techniken lassen sich Beikräuter erfolgreich eindämmen, ohne Pestizide zu verwenden. Man versucht z. B. das Beikraut schon im kleinen Stadium zu entfernen, indem man junge Beikräuter abflämmt oder mit sogenannten „falschen Saatbeeten“ arbeitet. Auch das Mulchen ist eine Methode, um Beikräuter zu regulieren.
Verzicht auf große Maschinen: Im Market Gardening arbeitet man auf kleinen Flächen und vielfach mit Handgeräten. Traktoren kommen z. B. nicht zum Einsatz. Das hat den Vorteil, dass eine sehr enge Bepflanzung möglich und der Betrieb vergleichsweise kostengünstig ist.
Direktvermarktung: Das Gemüse wird schließlich direkt an die Konsument*innen verkauft – ohne Zwischenstation im Supermarkt. Dadurch bleibt den Gemüsegärtner*innen ein größerer Anteil des Verkaufspreises und die Kundenbindung wird gestärkt.

Ein Film dazu.

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