Besser leben

Zusatzstoffe vermeiden

Zusatzstoffe dienen in der Regel dazu, den Geschmack von Fertigprodukten aufzuwerten,
bei der Verarbeitung zerstörte Inhaltsstoffe zu ersetzen, die Haltbarkeit
zu verlängern oder die industrielle Verarbeitung der Ausgangsstoffe zu vereinfachen.
Die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen der einzelnen Länder zeigen,
wie problematisch eine eindeutige gesundheitliche Bewertung von Konservierungs-,
Färb- und Aromastoffen, Geschmacksverstärkern, Emulgatoren und anderen
Zusatzstoffen ist. So ist z. B. der Süstoff Cyclamat in den USA verboten, bei
uns hingegen erlaubt. Zu wenig erforscht ist zudem, inwieweit die Zusatzstoffe sich
untereinander beeinflussen. Auch die vorgeschriebenen Höchstmengen können
nicht vor möglichen negativen Folgen schützen.

Zusatzstoffe bergen auch die Gefahr, daß die Verbraucher über die Inhaltsstoffe und
die Frische der Lebensmittel getäuscht werden können. Da in der Völlwert-
Ernährung überwiegend frisch verarbeitete Grundnahrungsmittel verwendet werden,
ist der Einsatz von Zusatzstoffen nicht notwendig.

Kritik an Food-Technologien
Gentechnisch hergestellte Lebensmittel oder -bestandteile sowie gentechnisch gewonnene
Zusatz- oder Hilfsstoffe werden in der Vollwert-Ernährung abgelehnt.
Denn ein Nutzen für die Verbraucher ist derzeit nicht zu erkennen, und auch die
Qualität der Lebensmittel wird durch den Einsatz der Gentechnik nicht besser. Zudem
sind Risiken für die Menschen und die Umwelt nicht auszuschließen.

Auch die Entwicklung von immer mehr neuartigen Produkten, die aus einzelnen
isolierten Bestandteilen zusammengebastelt werden, wie z. B. die Fettersatzstoffe,
die Lebensmittelimitate oder auch die Light-Produkte, wird kritisch beurteilt. Die
Lebensmittel verlieren durch dieses Food Design immer mehr an Qualität, denn
auch minderwertige Stoffe wie Molke oder Schlachthofabfälle können so in der
Lebensmittelproduktion verarbeitet werden.

Die Lebensmittelbestrahlung, mit der Lebensmittel haltbarer gemacht werden sollen,
ist ebenfalls eine fragwürdige Errungenschaft der modernen Ernährungstechnologie.
Statt mit einer weiteren Technik zusätzliche Belastungen zu schaffen, wäre
es sinnvoller, konventionelle Verfahren zum Haltbarmachen von Lebensmitteln zu
verbessern oder den Transport und die Lagerung möglichst kurz zu gestalten. Zwar
ist die Lebensmittelbestrahlung in Deutschland noch verboten, doch lassen einige
Mitgliedsländer der Europäischen Union diese zu. Und so ist nicht auszuschließen,
daß bestrahlte Lebensmittel auch auf bundesdeutschen Tellern landen.

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