Bei Corona-Verstoss droht Kopfschuss
Das ist die Nachricht von den Philippienen, dem Land in das ich einst auswandern wollte.
In den Slums von Manila verschärft die Pandemie den Hunger. Als Land mit den meisten Corona-Infektionen Südostasiens sind die Philippinen schwer getroffen. Das Land erlebt seine erste Rezession seit 29 Jahren.
Auf den Philippinen herrscht seit Monaten ein strenger Corona-Lockdown. Tausende wurden wegen Verstößen bereits verhaftet. Präsident Duterte setzt seine Hoffnung nun auf den russischen Impfstoff.
Polizisten und Militär in Tarnanzügen und mit Sturmgewehren durchkämmen das enge Gassengewirr in Quezon, einem Stadtteil Manilas. Sie scheuchen Menschen in ihre Hütten zurück oder legen ihnen Handfesseln an. Tausende wurden festgenommen, weil sie gegen die strengen Pandemieregeln verstoßen haben, zwei Menschen wurden sogar von der Polizei erschossen. Auf den Philippinen herrscht der längste und strikteste Lockdown der Welt.
“Aber wenn wir zu Hause bleiben, verhungern wir”, klagt die Obstverkäuferin Jocelyn Villanueva. “Ich habe keine Hilfe von der Regierung bekommen. Keinen einzigen Peso.” Deshalb müsse sie raus auf die Straße gehen, um Obst zu verkaufen.
Auf den Philippinen herrscht eine Ausgangssperre und ein Alkoholverbot. Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Der Flug- und Nahverkehr wurde eingestellt, das öffentliche Leben liegt in Folge der Pandemie brach.
7,3 Millionen Philippiner haben ihren Job verloren, bis Ende des Jahres könnte die Zahl auf über zehn Millionen ansteigen. In Stadien, Bahnhofshallen und Flughafengebäuden campieren Hilfsbedürftige, denn soziale Leistungen wie Arbeitslosengeld gibt es in dem 100-Millionen-Einwohner Staat nicht. Umgerechnet 163 Dollar als einmalige Soforthilfe hat die Regierung versprochen, doch die Verteilung funktioniert nicht.
Die Menschen haben Angst zu verhungern.