Gedanken am 1. November
Allerheiligen war ursprünglich das keltische Samhain, das
Neujahrsfest. Die Ernte war eingebracht, die Erträge der
Jagd waren für den Winter eingelagert, und es kam die Zeit,
sich in Erdmutters Schoß auszuruhen. Der Winter ist
schließlich die Zeit, da man am Feuer sitzt, sich die alten
Schöpfungsgeschichten erzählt und dem Schöpfer in Gedanken
und Worten Ehre erweist. Am Vorabend von Samhain
– woraus in den angelsächsischen Ländern später Halloween
wurde – war es Sitte, sich in die Felle der Tierbrüder
und -Schwestern zu kleiden, die ihr Leben hingegeben hatten,
auf daß der Stamm Speise und Schutz vor der Kälte
hätte. Samhain war eine Feier des Kreislaufs von Tod und
Wiedergeburt, der sich in der Verbundenheit allen Lebens
offenbart. Dem Dankfest, das gleichfalls in diesem Monat
gefeiert wird, liegt weitgehend derselbe Gedanke zugrunde.
Tempelarbeit:
Göttlicher Gebliebter, ich erwache heute morgen voll Dankbarkeit
für meinen neuen Geist und meinen neuen Körper.
Mit dieser Drehung des kosmischen Rads richte ich mich völlig
nach Dir und Deinem Leib aus, der Mutter Erde und ihrer
ganzen Schöpfung. Möge ich dessen eingedenk sein, daß alle
Pflanzen, alle Tiere, alle Menschen Teil Deines Leibes sind.
Ebenso wie die Zellen meines Körpers absterben und durch
neue ersetzt werden, die ihre Nahrung aus den Uberresten
der alten beziehen, so stirbt auch alles Leben und wird in einer
neuen Form wiedergeboren. Ich danke heute allen Pflanzen
und Tieren, die mich und meinen Stamm ernährt haben, die
uns Obdach und Kleidung gegeben haben, auf daß wir unsere
Erdenwanderung fortsetzen können.