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Razzia bei der Deutschen Bank und DWS: Nun äussert sich die Whistleblowerin

Das ist passiert: Wer in der Finanzbranche seine Produkte grüner und nachhaltiger erscheinen lässt, als sie sind, kann es mit der Polizei zu tun bekommen. So lautet das Fazit nach der Razzia, durchgeführt von 50 Polizisten, Staatsanwälten und Vertretern der Finanzaufsicht bei der Deutschen Bank und ihrer Fondsgesellschaft DWS am Dienstagmorgen. Weniger als 24 Stunden später trat DWS-CEO Asoka Wöhrmann von seinem Posten zurück. Der Hinweis war aus den eigenen Reihen gekommen: Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler hatte auf potenzielles Greenwashing hingewiesen – und wurde entlassen. Zum Bericht

Darum ist es wichtig: Weltweit verfolgen Finanzhäuser die Ermittlungen genau, denn es dürfte sich bei DWS nicht um einen Einzelfall handeln. Greenwashing, das ist seit Dienstag klargeworden, ist kein Kavaliersdelikt mehr. Sowohl Aufsichts- als auch Strafverfolgungsbehörden auf beiden Seiten des Atlantiks nahmen die Vorwürfe der DWS-Whistleblowerin ernst.

Das sagt die Whistleblowerin: Desiree Fixler begrüsst staatliche Massnahmen, um Greenwashing sowie den Ausstoss an Treibhausgasen einzudämmen. «Wir haben ESG (Environmental Social Governance) zu einem bedeutungslosen Konzept verwässert. Ich hoffe, dass die jüngste Kritik an ESG und der wiedererstarkte Klimaaktivismus zusammen mit den Forderungen nach mehr Regulierung und mehr Berichtsstandards uns wieder auf den richtigen Weg bringen.» Sie erwartet, dass Finanzinstitute bei der Offenlegung von nichtfinanziellen Informationen wie etwa zum Klimaschutz künftig genauso präzise vorgehen müssen wie bei der Offenlegung von Finanzinformationen.

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