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Der Vatikan: Geil nach Geld

Geld war für wohltätige Zwecke bestimmt
Der Vatikan war laut Informationen der britischen Zeitung “Financial Times” an spekulativen Kreditderivatgeschäften beteiligt. Aus dem Vatikan kam keine Stellungnahme.

Wie das Blatt am Donnerstag unter Berufung auf eingesehene Dokumente berichtet, erwarb der Heilige Stuhl strukturierte Finanzprodukte, die unter anderem auf die Kreditwürdigkeit des US-Autovermieters Hertz bis April 2020 setzten; das Unternehmen meldete kurz danach im Mai Insolvenz an. Ein Teil der riskanten Vermögensanlage stammte der Zeitung zufolge aus Spenden, die für wohltätige Zwecke bestimmt waren.

Der Vatikan hatte in einem finanzethischen Grundsatzpapier “Oeconomicae et pecuniariae quaestiones” 2018 bestimmte komplexe Derivate als ethisch unvertretbar und als “eine Art Zeitbombe” bezeichnet. Ausdrücklich verurteilte er sogenannte Credit Default Swaps, also jene Produkte, in die er auch mit der Kreditausfallversicherung bei Hertz investiert war.

Keine Reaktion aus dem Vatikan
Bitten um eine Stellungnahme zu den Investments in Derivate ließ der Vatikan laut “Financial Times” unbeantwortet. Es gebe keinen Hinweis, dass Papst Franziskus von der Anlage in die betreffenden Finanzprodukte gewusst habe. Die Papiere seien durch Finanzberater erworben und in einem Schweizer Depot des vatikanischen Staatssekretariates hinterlegt worden.

Der Finanzmanager Enrico Crasso, der lange in der Schweiz für den Vatikan tätig war, sagte am Wochenende der Zeitung “Corriere della Sera”, Spenden von katholischen Gläubigen seien auch in Hedgefonds geflossen; das habe jeder gewusst.

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