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Hitler in Wien

1906 (Mai/Juni) kam er erstmals nach Wien (wohnte bei Taufpaten Johann Prinz), neuerlich von September bis November 1907 (wohnhaft 6., Stumpergasse 29 [mit seinem Jugendfreund August Kubizek]), um an der Akademie der bildenden Künste Malerei zu studieren, scheiterte jedoch an der Aufnahmsprüfung und kehrte nach Linz zurück (Tod der Mutter am 21. Dezember). Bei seinem dritten Aufenthalt in Wien (Februar 1908 bis Mai 1913) wohnte er zunächst (bis November 1908) wieder in der Stumpergasse, dann bis August 1909 15., Felberstraße 22 (Untermiete), bis September 1909 15., Sechshauser Straße 58, bis November 1909 9., Simon-Denk-Gasse 11, schließlich bis Dezember 1909 im Obdachlosenasyl 12., Kastanienallee 2, und bis Mai 1913 im Männerheim für Obdachlose 20., Meldemannstraße 25-27. Er lebte als freischaffender Kunstmaler (Aquarelle, Ansichtskarten).

Im Oktober 1920 kam er als Wahlhelfer für eine Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei (Sitz 1, Elisabethstraße 9) nach Wien und sprach auf Versammlungen (am 8. Oktober im Etablissement Gschwandtner [17, Hernalser Hauptstraße 39], am 9. Oktober im Wirtshaus „Zum Marokkaner” [Prater 49]). Am 20. Juni 1922 sprach Hitler in den Sofiensälen (3, Marxergasse 17), ohne dass er einen durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen hatte. Ein Putschversuch gegen die bayerische Regierung in München (9. November 1923) scheiterte; in der Haft (bis 20. Dezember 1924 in Landsberg) schrieb er sein Buch „Mein Kampf”. Am 26. Februar 1925 erfolgte die Neugründung der 1923 verbotenen NSDAP, am 30. April 1925 wurde er aus dem österreichischen Staatsverband entlassen (er blieb staatenlos, bis er am 25. Februar 1932 mit der Ernennung zum braunschweigischen Regierungsrat die deutsche Staatsbürgerschaft erwarb).

Politisch wurde er von deutschnationalen und antisemitischen Strömungen beeinflusst; für sein späteres Weltbild entscheidend wird die von Georg (Jörg) Lanz von Liebenfels (1874-1954; Begründer des „Ordens des neuen Tempels”) entwickelte „nordische Rassenideologie” (die Zeitschrift „Ostara” wurde von Hitler nachweislich in der Trafik 15, Felberstraße 22, bezogen). Am 24. Mai 1913 übersiedelte Hitler nach München, am 16. August 1914 meldete er sich freiwillig zum deutschen Heer.

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