⚔️ Gedanken am 24. April
Eine Zen-Geschichte erzählt, wie zwei Mönche einmal zur
Zeit der Frühlingsschmelze entlang eines reißenden Flusses
wanderten. Nach einer Weile begegneten sie einer Frau, die
es wegen ihrer langen, schweren Kleider nicht wagte, das
Wasser zu durchwaten, also hob der eine Mönch sie auf seine
Schultern und trug sie entschlossen hinüber. Mehrere Stunden
später wandte sich der zweite Mönch seinem Begleiter
zu und schalt ihn erbittert wegen seiner Tat: Mönche dürften
Frauen nicht einmal berühren, geschweige denn auf den
Schultern tragen! Der erste Mönch lächelte darauf sanft und
sprach: »Mein Bruder, ich habe die Frau schon heute morgen
am anderen Ufer wieder abgesetzt. Du trägst sie offenbar
noch immer mit dir herum.«
Templerarbeit:
Großer Geist, lasse mich diesen Tag mit bewußter Aufmerksamkeit
und der Absicht beginnen, alle Werturteile loszulassen,
die mein Ich über andere Menschen fällt. Mache, daß
ich meine Lasten ablege und mir nicht die Lasten anderer
aufbürde. Möge sich meine achtsame Bewußtheit zur Geräumigkeit
echter wohlwollender Großherzigkeit ausdehnen.
Mache eine Metta-Meditation und richte dabei deine Segenswünsche
insbesondere auf all jene, denen du etwas nachträgst oder die
du negativ beurteilst. (Siehe 11.-15. Februar.)